Hüftgelenksdysplasie

HD


HD Definition

HD ist die gebräuchlich verwendete Abkürzung für Hüftgelenksdysplasie. Hierbei handelt es sich um eine Fehlbildung des Hüftgelenks.

Die Hüftgelenksdysplasie ist eine erblich bedingte Fehlentwicklung des Hüftgelenkes, bei der die Hüftpfanne und der Oberschenkelkopf in ihrer Form nicht aufeinander abgestimmt sind. Die Fehlbildung kann den Oberschenkelkopf (Form und Größe), die Hüftgelenkspfanne (Form und Tiefe) oder beide betreffen. Auch kommen Fälle vor, die anfänglich durch einen ungenügenden Gelenksschluss (loses Hüftgelenk) gekennzeichnet sind. Die Bezeichnung umfasst die angeborene und erworbene Entwicklungsstörung der Hüfte, die in verschiedenen Graden auftritt.



Entwicklung der HD

Jeder Hund, der an HD leidet, wird mit einem normalen Hüftgelenk geboren. Die Erkrankung entwickelt sich erst während des Wachstums des Hundes.
Das heißt: äußerliche Einflüsse, die also nicht von den Elterntieren geerbt wurden wie Bewegung und Fütterung, beeinflussen die Ausprägung der Erkrankung.
Vererbt wird eine potenzielle Veranlagung an HD zu erkranken.



Richtiger Röntgenzeitpunkt

Wann soll der Hund geröngt werden?
- zum einen natürlich sobald der Hund Beschwerden zeigt.
- aus züchterischen Aspekten dann, sobald HD sicher diagnostiziert oder ausgeschlossen werden kann. (Der ÖWV Österr. Weimaraner Verein schreibt ein Mindestalter vor.)



Einteilung

Der Norberg-Winkel

Es wird eine Messung des sogenannten NORBERG - Winkels durchgeführt. Diese Messung, die mit einer speziellen Schablone direkt am Röntgenbild erfolgt, erlaubt eine objektive Zusatzbeurteilung des Hüftzustandes.

Bei der Messung kommt zwei Hauptkriterien besondere Bedeutung zu:

1. Der Geschlossenheit des Gelenks, soll heißen, Oberschenkelkopf und Beckenpfanne müssen optimal ineinander passen. Die Außenkontur des Oberschenkelkopfes soll vollständig parallel zur Kontur des der Pfanne verlaufen.

2. Der Winkel nach Norberg: Er ist ein objektiver Ausdruck der Tiefe der Beckenpfanne. Er soll 105 Grad oder mehr betragen. Als zusätzliche Kriterien werden entzündliche Veränderungen am Gelenk und natürlich auch das Alter des Tieres berücksichtigt.

HD-A / HD-Frei: Die Gelenkpfanne ist tief, Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind gleichförmig. Es gibt an beiden keine Auflagerungen, der Winkel nach Norberg beträgt 105°. Bei hervorragenden Hüftgelenken (frei- A1) umgreift ein Teil des Pfannenrandes den Oberschenkelkopf noch etwas weiter.

HD-B / HD-Verdacht: Oberschenkelkopf oder Pfannendach sind geringfügig ungleichmäßig und der Winkel nach Norberg beträgt weniger als 105°. Geringe Unschärfen am Pfannenrand können vorhanden sein

HD-C / Leichte HD: Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind ungleichmäßig, der Norbergwinkel ist kleiner 100°. Geringe Unschärfen am Pfannenrand können vorhanden sein. Eventuell geringe Unschärfen oder geringe Anzeichen arthrotischer Veränderungen.

HD-D / Mittlere HD: Deutliche Ungleichheit zwischen Oberschenkelkopf und der Gelenkpfanne mit Teilverrenkung. Norbergwinkel größer 90°. Abflachung des Pfannenrandes und/oder arthrotische Veränderungen.

HD-E / Schwere HD: Auffällige Veränderungen an den Hüftgelenken, z.B. Ausrenkung oder Teilverrenkung. Norbergwinkel unter 90°, Deutliche Abflachung des Pfannenrandes. Pilzförmige, abgeflachte Verformung des Oberschenkelkopfes oder andere arthrotische Veränderungen.



Fazit

- Hunde sollen immer ihrem Alter entsprechend belastet werden. Überforderung muss vermieden werden.

- Übergewicht und zu schnelles Wachstum ist zu vermeiden.

- Schon erste Krankheitssymptome sind ernst zu nehmen.

Durch Zuchtauswahl, Fütterung, Bewegung und Haltungsbedingungen kann das Risiko an HD zu erkranken, möglichst gering gehalten werden!